Gesundheitswirtschaft.info (Teil 3)
Wie Dr. Carsten Schoof, Chefarzt der Klinik, berichtet, wurde eine neue OP-Methode bei malignen Gliomen direkt nach der Zulassung Anfang des Jahres am Carl-Thiem-Klinikum eingeführt. Damit gehört die Cottbuser Klinik zu den wenigen Kliniken in Deutschland, die eine sogenannte Fluoreszenz-gestützte Hirntumorentfernung durchführen. Neurochirurgen aus dem Universitätsklinikum des berühmten Karolinska-Institutes in Stockholm, an dem auch der Medizin-Nobelpreis verliehen wird, informierten sich in Cottbus über diese neue Operationsmethode.
Dabei werden mittels einer Flüssigkeit (5-ALA), die der Patient kurz vor der Operation zu sich nimmt, die Tumorzellen mit einem Licht einer bestimmten Wellenlänge während der Operation zum Leuchten angeregt. So kann der Operateur Tumorgewebe von normalem Hirngewebe sicher unterscheiden, was in den Randbereichen des Tumors mit normalem Weißlicht manchmal schwierig sein kann. Ziel ist es, den Tumor sicher und schonend zu entfernen - ohne Schädigung des gesunden Gehirns und ohne Zurücklassen eines Tumorrestes. Damit steigt auch die Erfolgsquote der Nachbehandlung, die sogenannte Radiochemotherapie.
In einer großen Multicenterstudie aus dem Jahre 2007 wurde bewiesen, dass die Überlebensrate und die Lebensqualität von Patienten, die mit 5-ALA operiert wurden, deutlich steigt.
Die Schweden waren nach dem Einführungsvortrag von Chefarzt Dr. Carsten Schoof und nach der Operation, die mit 5-ALA reibungslos verlief, von der neuen OP-Methode begeistert. Neurochirurg Dr. Inti Peredo, Spezialist für Neuroonkologie, versicherte, dass demnächst diese Methode auch am Karolinska-Institut eingeführt werde. Ein Gegenbesuch der Cottbuser Experten wurde vereinbart. Claes Martinelle, Chef der schwedischen Firma „Operations Instrument AB“, betreut die technische Seite des OP-Mikroskops. Er hob hervor: „Die 5-ALA OP von Dr. Schoof war so überzeugend, dass mit Sicherheit noch weitere Hospitationen aus den anderen fünf neurochirurgischen Kliniken Schwedens in Cottbus erfolgen werden.“
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